Grabmal Franz Kovarik

Grabmal Franz Kovarik

Name: Grabmal Franz Kovarik
Errichtung: wahrscheinlich 1924
Stifter: Bezirksorganisation SDAP
Künstler/Erbauer: unbekannt
Ort: Friedhof Spillern

Am 29.9.1923 versammeln sich Nationalsozialisten in Spillern. Diese haben sich mit einer Schutztruppe aus Wien verstärkt. Nach einem Tumult – die Sturmtruppe fühlte sich von der empörten Bevölkerung bedroht - wird der 16-jährige Franz Kovarik, der gerade aus seinem Haus Nr. 33 kommt, auf offener Straße erschossen. Die an den Ausschreitungen beteiligten Spillerner Nazis werden festgenommen und in die Untersuchungshaft nach Stockerau gebracht, wo sie aber schon nach einigen Tagen wieder entlassen werden. Der Anführer der Mordtruppe, der 31-jährige Hans Strobl und 25 seiner Mittäter werden in der weiteren Umgebung und in Wien festgenommen und nach Korneuburg ins Gefängnis verbracht. Am 2.10.1923 fand das Begräbnis des Mordopfers am Friedhof Spillern statt. 15.000 Menschen folgten seinem Sarg, eine Großkundgebung der Sozialdemokratie gegen den Nationalsozialismus. Am 11.12.1923 wurden nur fünf Beteiligte in Korneuburg vor Gericht gestellt und anschließend freigesprochen. Ein Justizskandal vier Jahre vor „Schattendorf“.

Grabmal Franz Kovarik klein.jpg

1978 wird über die alte Inschrift eine neue Tafel mit dem gleichen Text, ergänzt mit den Namen seiner Eltern, gesetzt.

Adresse

2104 Spillern